Bombenangriffe auf Norderney


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Kriegsanfang

Wie es war

Mit blauem Auge.....


Die strategisch günstige Lage der Inseln zur Abwehr der Luftangriffe war somit frühzeitig erkannt und genutzt worden, die Schaffung von ausreichendem Luftschutzraum für die Zivilbevölkerung war jedoch zweitrangig und wurde spät geplant und ausgeführt.

Dabei begann die Reichs- und Parteiführung schon im Jahr der Machtergreifung 1933 mit der Werbung für den zivilen Luftschutz.

Die Norderneyer Flugmeldedienstzentrale entsteht im Keller des Postgebäudes. Hier versehen junge Norderneyer Frauen den Wachdienst.. Die Zentrale auf Norderney besteht nur eine kurze Zeit, schon 1936 wird sie aufgelöst. Für den gesamten ostfriesischen Raum wird auf Borkum eine Luftwarnzentrale eingerichtet.

Eine andere Einrichtung des Flugmeldedienstes, die Flugwache, die 1934 auf Norderney aufgestellt wird, bleibt bis zum Kriegsende in Betrieb. Hierfür werden Norderneyer verpflichtet, dieaus Altersgründen nicht mehr zur Wehrmacht eingezogen werden. Den Dienst als Horchposten versehen sie in einem Bunker in der Nähe des Schießstandes. Es sind Insulaner, die den Dienst wohl nicht allzu ernst nehmen, denn ihre Unterkunftsbaracke in der Nähe der Flugwache ist allgemein als „Sektbunker" bekannt.

Das Sirenensignal für den Luftalarm - ein auf- und abschwellender Ton - wird laut Erlaß der Reichsregierang im April 1934 festgelegt.

Auch die Norderneyer müssen den Luftschutz üben, 1938 wird auf dem Ostschulhof ein Lehrgang im Luftschutz für die gesamte Bevölkerung durchgeführt.

Der Höhepunkt dieser Vorbereitungen liegt in den Sommermonaten 1939. So findet vom 08. bis14. Mai 1939 eine „ Woche des Luftschutz - Selbstschutz" statt mit der Parole: „Jedes Haus ist luftschutzbereit". Es werden in den Städten und Dörfern Luftschutzgemeinschaften ins Lebengerufen. Jeder Volksgenosse soll einen Luftschutzplatz haben, entweder in einem Luftschutzbunker, die in den meisten Fällen nicht vorhanden sind, oder in einem Luftschutzkeller, die in geeigneten Räumen der Wohnhäuser eingerichtet werden sollen. Jede Luftschutzgemeinschaft muß zur Brandbekämpfung und zur Selbstbefreiung 12 Selbstschutzgeräte anschaffen: Handfeuer spritze, pro Treppenhaus zwei Wassereimer, Wasserbehälter, Sandkiste, Feuerpatsche, Schaufel oder Spaten, Axt oder Beil, Einreißharken, Leiter, Leine und eine Hausapotheke. Außerdem muß das Gebäude zur Verdunkelung vorbereitet sein.

Damit auch die Amtsleiter des Kreises Norden - Emden im Luftschutzbau Bescheid wissen, üben die Herren den behelfsmäßigen Luftschutzbau im August in Emden.

Zur Verstärkung der Ortsfeuerwehren werden im Juli 39 die Hitlerjungen ab dem 15. Lebensjahr zur Brandbekämpfung verpflichtet.

.Daß die Politik ganz offensichtlich mit einem Luftkrieg rechnet, ist auch aus einem Schreiben des Reichsministers für Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe an die Kirchen zu erkennen. Er weißt daraufhin, daß im Rahmen einer Luftschutzvorsorge die Böden zu entrümpeln sind und daß Vorsorge für die Sicherung von Kunstschätzen getroffen werden muß.. Im Juli werden im ganzen Reich Luftschutzübungen mit Verdunkelung durchgefühlt.

„Bereit sein ist alles". Der Paragraph 4 der Achten Durchführungsverordnung zum Luftschutz vom 23. Juni 1939 lautet: „ Die Verdunkelungsmaßnahmen sind so vorzubereiten, daß sie jederzeit sofort durchgeführt werden können." Man bedenke, daß jetzt auf Norderney Hochsaison ist und sich 40000 Gäste auf den Inseln erholen wollen.

Ende August werden im ganzen Land Luftschutzmerkblätter verteilt und in den ostfriesischen Zeitungen erscheinen Verhaltensmaßnahmen für die Zivilbevölkerung bei Fliegeralarm.

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