Bombenangriffe auf Norderney


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1940

Wie es war


Im Mai 1940 wird Nordemey 5 mal von englischen Bombern angegriffen, doch die ersten großen Schäden mit Toten und Verletzten richtet ein notlandendes, deutsches Flugzeug an. Am frühen Morgen des 11.05.1940 liegt dicker Nebel über den ostfriesischen Inseln. Auf dem Norderneyer Fliegerhorst erwartet man die Rückkehr von 20 Flugzeugen (He 115) die am Tag zuvor nach Westen auf Feindflug gingen. 13 dieser Maschinen können gegen 3 Uhr nachts sicher landen (wassern). Von 2 Flugzeugen, die nördlich vor Juist niedergehen, kann eine Besatzung von 3 Mann nur noch tot geborgen werden. Einem anderen Wasserflugzeug gelingt eine Notlandung auf dem Süddeich ohne Personenschaden. Eine weitere He 115 stürzt nordwestlich von Baltrum ab, die Besatzung wird schwerverletzt von einem Flugsicherungsboot geborgen. Die fünfte Maschine stürzt um 3.15 Uhr auf eine Arbeitsdienstbaracke in der Nähe des Waldcafes Booken, das Flugzeug und die Baracke gehen in Flammen auf. Die 3 Mann Besatzung der He 115 und 10 Männer des Arbeitsdienstes werden getötet, 17 Personen werden verletzt. Zwei weitere Flugzeuge dieser Kampfgruppe bleiben vermißt.

Am 28.05.1940 zwischen 3 und 4 Uhr nachts überfliegen englische Flugzeuge Nordemey von Osten kommend und werfen 7 Bomben (225 kg) in der Nähe des Golfplatzrestaurants ab, es entstehen Sachschäden an einer Holzbaracke und Wirtschaftsgut.

07.06.1940: Erster allgemeiner Luftangriff auf Berlin, beim Rückflug Bombenabwürfe ins Norderneyer Watt.

Mitte Juni häufen sich die Ein- und Überflüge bei den ostfriesischen Inseln. Am 19.06. um 2.16 Uhr fallen in Süd-Nord-Richtung 9 leichte Sprengbomben in den Ort. Eine Bombe fällt in den Garten eines Wohnhauses in der Bürgermeister-Berghaus-Straße (Höhe Friedhof) und beschädigt mehrere Häuser, die nächste trifft die Friedhofsmauer an der Bürgermeister-Berghaus-Straße. Die dritte und Äderte Bombe explodieren auf dem Friedhof und die 5. Sprengbombe beschädigt ein Mehrfamilienhaus der Luftwaffe in der Benekestraße. Der Westgiebel des Hauses reißt ein und die Versorgungsleitungen in der Straße werden beschädigt.

Die Wehrmacht hat auf Norderney außer den Häusern in der Göring- (heute Mühlenstraße), Richthofen- und Benekestraße (Luftwaffe und Marine) noch einige andere Häuser in Besitz genommen und diesen verschiedene Aufgaben zugedacht. Die „Bremer Häuser" an der Kaiserstraße werden zur Unterkunft für Marinesoldaten genutzt, im „Thomas-Morus-Heim" in der Benekestraße ist die Kleiderkammer der Marine untergebracht. Die Marineküche befindet sich im .Kaufmanns-Erholungsheim, die Gebäude des Seehospizes sowie einige Hotels dienen als Lazarette.

Die englische Luftwaffe fliegt weiter den ostfriesischen Raum an. Am 21.06. wird Wangerooge zum ersten mal bombardiert, auch Borkum, Juist und Norderney sind Ziel von Bombenabwürfen und Bordwaffenbeschuß.

Im Juli 1940 wird Norderney 6 mal aus der Luft angegriffen. Am 13.07. fliegen die Engländer den ersten Angriff auf die Hafenstadt Emden. Zwei Tage später, mitten in der Nacht, werden auf Juist mehrere Häuser durch Bombenabwürfe beschädigt, die abfliegenden Bomber werfen ihre restliche Fracht in das Watt vor Nordemey und Baltrum.

Auch in den nächsten Monaten fliegen ständig kleinere Kampfgruppen in der Deutschen Bucht und im Küstenraum. Auf Norderney hat man inzwischen auf den hohen Gebäuden und auf der Strandpromenade Flugabwehrgeschütze aufgebaut. Die Geschütze sollen die tief übers Wasser einfliegenden Maschinen besser abwehren.

Am 11.09.1940 greifen englische Flugzeuge von Baltrum kommend die Stellungen auf Norderney mit Sprengbomben an, dabei kommen 2 Soldaten ums Leben, 3 Mann werden verletzt.

Am 12.10. 1940 wollen feindliche Flugzeuge wahrscheinlich ein Funkmessgerät in der Dünenkette zwischen dem Waldcafe Booken und dem Kiefernwald bombardieren. Die Bomben verfehlen ihr eigentliches Ziel, einige Bombensplitter treffen jedoch die Gasometer auf dem Gaswerksgelände. Es entstehen mehrere kleine Brände, die schnell gelöscht werden können, die Gasversorgung der Bevölkerung ist für einen Tag unterbrochen. Die englischen Bomber werfen beidiesem Angriff insgesamt 40 Spreng- und Brandbomben auf die Insel. Die abdrehenden Maschinen entladen ihre restliche „Fracht" über Norddeich und Juist, richten jedoch keinen nennenswerten Schaden an. Zwei Flugzeuge werden von der Flak abgeschossen.

Bei einem Nachtangriff am 29.10.1940 bombardieren englische Flieger mit 3 Spreng- und 10 Brandbomben die Gärtnereien Namuth und Rieger an der Feldhausenstraße, einige Gewächshäuser werden zerstört.

Im Jahr 1940 werden insgesamt 24 Luftangriffe auf Nordemey geflogen. Für die englischen Besatzungen sind diese Angriffe keine leichte Aufgabe. Im November 40 werden 3 Maschinen abgeschossen, am 28.11. muß ein Bomber am Westende von Juist notlanden, die Besatzung steckt ihr Flugzeug selbst in Brand.


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